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Interview, 13th November 2013
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Int: If the saints are so important for theology, why is it so rare to find them quoted in theological studies?
JL: Sometimes saints are not expressly quoted, but their teachings are very much in the mind and heart of the theologian, and they influence the basic approach, the way the theological argument is put together, and the verification of the conclusions. If they are not explicitly mentioned, it may be because the theologian cannot find a way of quoting them in the scientific discourse of the reasoning-out of faith. This is a question which needs an answer, and the present congress may help towards finding one.
At other times, however, the saints’ teachings are left aside because a writer considers on principle that they are outside the scientific theological method. Writers do not turn to the saints as a source of theology, in which the revealed truth can be better understood, and so they lose a great treasure. That is a limitation of the way theology is done, not a positive quality.
Int: What does St Josemaria contribute to theology?
JL: If you are referring to what is today known as “spiritual theology”, i.e. the part of theology that is concerned with the development of the life of God’s children under the action of the Holy Spirit, I can say that St Josemaria was the first saint who taught a genuinely lay, secular spirituality. He left us, not just a set of guidelines for Christian living, applicable for everyone, but a rich body of doctrine which, because of its unified character, constitutes a spirit of “sanctification in daily work and in the fulfilment of the Christian’s ordinary duties”, in the words of the prayer requesting his intercession. This spirit leads to transforming society from within the civil, secular activities in which Christians build up civil society and the Church. (Prof. Fr. Javier Lopez Diaz, University of the Holy Cross, Rome).
Übersetzung – Deutsch (Dr. Bernhard Augustin/Prof. Erich Heizmann)
Interviewer: Wenn die Heiligen für die Theologie so wichtig sind, warum werden sie in theologischen Studien so selten erwähnt?
López: Manchmal werden Heilige nicht ausdrücklich zitiert, aber ihre Lehren tragen die Theologen im Herzen. Wenn die Heiligen nicht explizit erwähnt werden, so ist dies möglicherweise, darauf zurückzuführen, dass die Theologen nicht den rechten Weg finden, die Heiligen im wissenschaftlichen Diskurs zur vernunftgemäßen Darlegung des Glaubens zu erwähnen. Diese Frage benötigt eine Antwort (…).
Zu anderen Zeiten wurden die Lehren der Heiligen wohl auch beiseite gelassen, weil die Autoren auf dem Prinzip aufbauten, dass die Heiligen - für die theologische Methode unerreichbar - außerhalb derjenigen, liegen. Die Autoren griffen nicht zu den Heiligen als Quellen für die Theologie, in deren Beitrag die geoffenbarte Wahrheit besser verstanden werden könnte. So verloren sie einen großen Schatz. Das bedeutet eine große Einschränkung der Art und Weise, Theologie zu betreiben, also keine positive Qualifizierung.
Interviewer: Welchen Beitrag zur Theologie leistet der hl. Josefmaria?
López: Wenn sie sich darauf beziehen, was heute unter „Spiritueller Theologie“ verstanden wird, also auf jenen Teil der Theologie, der sich mit der Entwicklung des Lebens als Kinder Gottes unter der Einwirkung des Heiligen Geistes befasst, dann kann ich sagen, dass der hl. Josefmaria der erste war, der eine genuin laikale, säkulare Spiritualität gelehrt hat. Er hinterlässt uns nicht nur eine Sammlung wertvoller Anleitungen zum christlichen Leben, die für jedermann anwendbar sind, sondern auch eine Menge von Lehrsätzen, die aufgrund ihrer einheitlichen Form den Geist „der Heiligung durch die berufliche Arbeit und durch die Erfüllung der täglichen Pflichten als Christ“ (s. Text des Gebetes um Fürsprache zum hl. Josefmaria) bewirken. Dieser zielt darauf ab, die Gesellschaft von ihren zivilen, säkularen Aktivitäten her zu durchformen, durch welche die Christen die Zivilgesellschaft und die Kirche aufbauen.
(…)
(Univ.-Prof. Javier López, Universität vom Heiligen Kreuz, Rom)
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